Chronik


Der Werdenfelser Kleintierzuchtverein e.V.

(gegründet 1905)

 

Nachdem in Garmisch und Partenkirchen einige Züchter mit der Rassegeflügelzucht begonnen hatten, beschlossen diese im Mai 1905 die Gründung des „Geflügelzuchtvereins Werdenfels“. Gegliedert war er in 3 Sparten, nämlich Geflügel, Tauben und Vögel. Ziel und Zweck der Gründung war damals schon die Rassegeflügelzucht, Erhalt der Rassen, Ausstellungen zu organisieren sowie die Tiere auf überregionalen Schauen zu präsentieren und bewerten zu lassen.

 

Zum 1. Vorsitzenden wurde Josef Tuchs (Fuchsbeck) gewählt, welcher die Geschicke des Vereins von 1905 bis 1929 leitete. Die damaligen Gründungsprotokolle sowie die Protokollbücher befinden sich noch heute im Besitz des Vereins.  Doch schon im April 1902 war im damaligen Loisachboten nachzulesen, dass Herr Spengler Meister Ernst Mehl (Jahrgang 1867) mit 3 weißen Tauben zur Zugspitze aufstieg, um dann die Zeit bis zu Erreichen des heimatlichen Schlages zu stoppen! In den dreißiger Jahren nannte sich der Verein „Geflügelzuchtverein Garmisch-Partenkirchen Werdenfels“.


Nach den Kriegswirren begann sich dann der Verein neu zu ordnen und erhielt im Januar 1946 von der damaligen Militärregierung die Erlaubnis den Verein wieder zu aktivieren.  Viele Geflügelhalter traten in dieser Zeit dem Verein bei, nur um günstig an Futtermittel zu gelangen, wobei nicht das Rassegeflügel, sondern die Tiere als Lebensmittel betrachtet wurden.


In den fünfziger Jahren rückt dann der eigentliche Zweck des Vereins, nämlich die Zucht und Erhaltung der Rassen wieder in den Vordergrund. Hierbei machten vor allem die Züchter Anton Buchwieser (mit seinen Steigerkröpfer in schwarz und rot), Anton Putz (mit Verkehrtflügelkröpfer in schwarz und blau) sowie der Züchter Hillenmayer (ebenfalls mit Verkehrtflügelkröpfer in rot und gelb) von sich reden. Noch heute sind diese Namen in Züchterkreisen im Gespräch. Doch auch die Zucht der Rassehühner wurde nicht vernachlässigt. Hohe Preise, wie das blaue Band von Hannover und unzählige Ehrenpreise zeichneten diese Züchter aus. In den siebziger Jahren kam dann das Vereinsleben aus Altersgründen der Mitglieder zum Erliegen und wurde erst in den Achtzigern wieder neu belebt. Von da an ging es wieder aufwärts, was sich in den steigenden Mitgliederzahlen, aber vor allen Dingen in züchterischer Hinsicht auswirkte. Manfred Haggenmüller, Michael Bader und der Jungzüchter Pauli Ostler vertraten den Verein auf zahlreichen Ausstellungen erfolgreich. Zehn „Bayerische Meister“, Sieger auf der Nationalen  mit Brahma blau-rebhuhnfarbig gebändert und zweimal „Deutscher Jugendmeister“ (Pauli Ostler) der auf der Nationalen in Ulm bester Jugendlicher (Großgeflügel) mit seinen rebhuhnfarbigen Brahma Hühnern auch den Besten Ring erhielt waren neben vielen anderen Preisen die größten Erfolge der jüngsten Vereinsgeschichte. Die Sparte der Vogelzüchter wurde hauptsächlich durch unsere Wellensittichzüchter überregional vertreten, wobei es Hans Huber bis zur Champions Klasse brachte. Im Jahre 2002 schloss sich der Kaninchenzuchtverein B159 dem Werdenfelser Kleintierzuchtverein an, wodurch das Vereinsleben wieder mehr Farbe bekam. Leider wurde in jüngster Vergangenheit durch die überzogene  Hysterie um die Vogelgrippe viel Porzellan zerschlagen und so mancher Züchter nicht nur in unserem Verein strich die Segel. Auch die geplante Jubiläumsschau 2005 mit angeschlossener Kreisschau zu unserem 100-jährigen Vereinsbestehen wurde ein Opfer der erlassenen Vorschriften und Verordnungen. So wurde das Jubiläum nur mit einem Festabend gebührend gefeiert. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt und der Verein ist in seinem Kernanliegen Zucht und Erhalt der Rassen auf einem guten Weg. Dazu hat sicher auch der Anschluß des Oberauer Kaninchenvereins an den Werdenfelser Kleintierzuchtverein im Jahre 2010 beigetragen.

 

Mit Unterstützung der Gemeinde Oberau, durch ihren Bürgermeister Herrn Imminger, wurde das Zuchtgelände dem Werdenfelser Kleintierzuchtverein angegliedert.


Ein besonderes Anliegen ist uns die Einbindung der Jugend! Seit vielen Jahren an Ostern schlüpfen im Aschenbrenner Museum Küken unserer Hühnerrassen. Auch in Kindergärten und Schulen ist der Verein präsent. Im Jahre 2018 stellte der Werdenfelser Kleintierzuchtverein der Christopherusschule von Farchant eine Parzelle auf dem Zuchtgelände zur Verfügung, besorgte eine Hütte und nahm die nötigen Ausbauten vor.


Für seine 25-jähgrige Jugendarbeit erhielt der Verein 2017 die Jugendmedaille vom Bund Deutscher Rassegeflügellzüchter. Gerade in unserer jetzigen, hektischen Zeit ist es wichtig einen Ausgleich zu haben, was immer mehr Menschen dazu bewegt, sich wieder Hühner im eigenen Garten zu halten.


Fragen zur Haltung von Geflügel werden gerne von den Mitgliedern der Vorstandschaft beantwortet. 

 

Share by: